Naehere Angaben, die den Ort der Aufnahme bzw. eventuelle Begleitumstaende beschreiben, entnehmen Sie bitte der Seite "Lebensraum Stux".
Familie Blattkaefer (Chrysomelidae)
Bei den Blattkaefern oder Chrysomelidae handelt es sich meist um sehr kleine bis kleine ( 1 - 10 mm) grosse Kaefer; nur wenige Arten werden groesser. Die groesste Blattkaeferart in Deutschland ist mit 2 cm Timarcha tenebricosa, der Tatzenkaefer. Weltweit sind 35.000 Blattkaefer-Arten bekannt, alleine in Deutschland gibt es ueber 500 Arten. Sie sind in den unterschiedlichsten Biotopen zu Hause. Sowohl die Kaefer als auch die Larven ernaehren sich von Pflanzen, wobei einige Arten gefuerchtete Schaedlinge sind (wie der Kartoffelkaefer (Leptinotarsa decemlineata) oder das Lilienhaehnchen (Lilioceris lilii).
Chrysolina fastuosa
24. 08. 13 Chrysolina fastuosa Fundort: Wiese vor Weinberg, an Hohlzahn
24. 08. 13 Chrysolina fastuosa (conf. Harry1) Fundort: Wiese vor Weinberg, an Hohlzahn
24. 08. 13 Chrysolina fastuosa (conf. Harry1) Fundort: Wiese vor Weinberg, an Hohlzahn
Chrysolina fastuosa, der Praechtige Blattkaefer, wird etwa 5 mm lang und ist eine allgemein haeufige Art. Der ganze Kaefer glaenzt metallische gruen, blau und rot sowie in Zwischentoenen. Meist sitzen die Tiere auf ihren Nahrungspflanzen, verschiedenen Lippenbluetlern, von denen sich auch die Larven ernaehren. Die Kaefer kann man von April - August antreffen.
Chrysolina sturmi ist etwa 1 cm lang, metallisch gefaerbt (die Varianten erstrecken sich von Violett ueber Gruen bis Blau). Bei Gefahr werden Beine, Fuehler und Kopf an den Koerper angezogen. Der Kaefer und seine Larven leben u. a. an Labkraut-Arten.
Chrysomela vigintipunctata
08. 06. 09 Chrysomela vigintipunctata (conf. Thomas Hoerren)
08. 06. 09 Chrysomela vigintipunctata (conf. Thomas Hoerren)
Rote-Liste-Einordnung in NRW 1 (vom Aussterben bedroht) Chrysomela vigintipunctata erreicht eine Laenge von knapp 1 cm und ist hier vereinzelt zu finden. Der Kaefer und seine Larven leben an Weiden.
Clytra laeviuscula wird etwa 1 cm lang und ist eine allgemein haeufige Art. Er ist von Mai - August zu finden und ernaehrt sich von den Blaettern verschiedener Laubbaeume, darunter Weißdorn und Weiden. Die Larven leben in Ameisennestern und ernaehren sich dort vermutlich sowohl von Abfaellen als auch der Ameisenbrut.
Die Larve des Ameisenblattkaefers, Clytra quadripunctata, der etwa 1 cm gross wird und von Mai - August vereinzelt am Stux fliegt, hat eine interessante Lebensweise: sie leben in den Nestern der Roten Waldameise, wo sie durch ein Gehaeuse aus den eigenen Exkrementen vor den Ameisen geschuetzt sind. Die Kaefer habe ich bislang auch stets in der Naehe solcher Nester gefunden.
Rote-Liste-Einordnung in NRW 2 (stark gefaehrdet) Cryptocephalus aureolus, ein Fallkaefer, ist eine recht seltene Art, die gerne auf gelben Korbbluetlern sitzt; bei uns im Garten findet man ihn vereinzelt auf den Blueten des Habichtskrauts. Die Art wird knapp 1 cm lang; Die Hinterleib der Larven steckt in einer Kothuelle; sie ernaehren sich vegetarisch. Insgesamt ist die Biologie der Fallkaefer bislang noch wenig erforscht.
Der deutsche Name "Fallkaefer" ruehrt daher, dass sich diese Kaefer bei Gefahr schnell zu Boden fallen lassen.
Cryptocephalus flavipes
08. 05. 12 Cryptocephalus flavipes (conf. Michael Becker) Fundort: Auf dem Stux, an Eiche
08. 05. 12 Cryptocephalus flavipes (conf. Michael Becker) Fundort: Auf dem Stux, an Eiche
Cryptocephalus flavipes wird bis max. 5 mm lang und ist bei uns allgemein haeufig. Hier ist er im allgemeinen im Fruehjahr an Eichen zu finden, soll aber auch an Weissdorn, Hasel und Weide gehen.
Cryptocephalus sericeus
27. 06. 13 Cryptocephalus cf. sericeus (conf. Boris Bueche)
27. 06. 13 Cryptocephalus cf. sericeus (conf. Boris Bueche)
27. 06. 13 Cryptocephalus cf. sericeus (conf. Boris Bueche)
Cryptocephalus sericeus, der Seidige Fallkaefer, wird max. 8 mm lang und ist allgemein nicht selten. Der ganze Kaefer glaenzt metallisch, meist in Gruen- und Goldtoenen, manchmal aber auch vermischt mit Rot und Blau. Die Kaefer sind im Fruehjahr und Sommer auf Blaettern oder Blueten zu finden, die Larven leben an verschiedenen Blaettern in einem Sach aus ihrem eigenen Kot.
Cryptocephalus vittatus, der Gebaenderte Fallkaefer, wird knapp 0,5 cm lang. Die nicht gerade haeufige Art ist hier vereinzelt an den Blueten des Kleinen Habichtskrauts (Hieracium pilosella) ab Mai bis in den Sommer zu finden; die Larve lebt an Margariten.
Galerucella nymphaeae, der Seerosenblattkaefer, wird etwa 8 mm lang und kann an Seerosen schaedlich werden. Die Kaefer ueberwintern in Pflanzen am Gewaesserrand (die hier abgebildeten habe ich aus Seggen am Teichrand) und legen ab April Eier auf Seerosenblaettern. Die schluepfenden Larven fressen die Oberseite der Seerosenblaetter, seltener auch die Blueten, und verpuppen sich auf dem Blatt. Pro Jahr kann es mehrere Generationen geben.
Lilioceris lilii
09. 08. 10 Lilioceris lilii
09. 08. 10 Lilioceris lilii
09. 08. 10 Lilioceris lilii
Das Lilienhaehnchen Lilioceris lilii erreiche eine Laenge von bis zu 8 mm und ist in Deutschland recht haeufig. Die Larven, die sich mit ihrem eigenen Kot tarnen, sind als Lilienschaedlinge gefuerchtet. Meine Versuche, die Tuerkenbundlilie (Lilium martagon) im Garten anzusiedeln, sind wohl alle an ihnen gescheitert. Erst in den letzten zwei Jahren hat sich ein einzelnes Exemplar erholt und blueht seitdem regelmaessig. Es blieb seitdem seltsamerweise von Frassschaeden voellig verschont.
Longitarsus tabidus
12. 09. 11 Longitarsus sp., evtl. tabidus (det. Boris Bueche) auf Verbascum thapsus
Die Kaefer der Gattung Longitarsus sind meist nur 2 - 3 mm lang und schwer voneinander zu unterscheiden. Manche Arten sind eng an ihre jeweilige Nahrungspflanze gebunden, wobei 4 Arten auf Koenigskerzen (Verbascum) vorkommen, neben tabidus u. a. auch der aehnliche L. nigrofasciatus.
Die beiden Arten Oulema melanopus und duftschmidi lassen sich nur durch Genitaluntersuchung unterscheiden; beide Arten sind in Deutschland allgemein haeufig. Die Kaefer werden knapp 0,5 cm lang, die Larven, aber auch die Kaefer leben auf den Blaettern von Graesern.
Pachybrachis tessellatus
21. 05. 15 Pachybrachis tessellatus (det. Lukas Lischer) Fundort: Auf dem Stux, an Eiche
21. 05. 15 Pachybrachis tessellatus (det. Lukas Lischer) Fundort: Auf dem Stux, an Eiche
21. 05. 15 Pachybrachis tessellatus (det. Lukas Lischer) Fundort: Auf dem Stux, an Eiche
Rote-Liste-Einordnung in Deutschland 3 (gefaehrdet) Pachybrachis tessellatus wird etwa 4 mm lang und ist eine seltene Blattkaefer-Art. Die Larven aller Pachybrachis-Arten leben in einem Kotsack an Pflanzen.
Smaragdina affinis
07. 05. 12 Smaragdina affinis
Rote-Liste-Einordnung in NRW 2 (stark gefaehrdet) Smaragdina affinis wird knapp 0,5 cm lang und ist hier nur selten zu finden. Der Kaefer fliegt von April - Juli und lebt auf Laubbaeumen, besonders Weissdorn.
Smaragdina aurita
21. 03. 17 Smaragdina aurita Larvensack, 7 mm
21. 03. 17 Smaragdina aurita Larvensack, 7 mm
21. 03. 17 Smaragdina aurita Larvensack, 7 mm
11. 04. 17 Smaragdina aurita (det. Christoph Benisch)
11. 04. 17 Smaragdina aurita (det. Christoph Benisch)
11. 04. 17 Smaragdina aurita (det. Christoph Benisch)
15. 05. 20 Smaragdina aurita (conf. Michael Becker)
15. 05. 20 Smaragdina aurita
15. 05. 20 Smaragdina aurita
Smaragdina aurita ist eine allgemein haeufige, etwa 0,5 cm lang werdende Kaeferart trockener Biotope. Man findet die Kaefer von April - Juni, gerne auf verschiedenen Laubgehoelzen wie Schlehe etc.
Smaragdina cyanea
02. 05. 05 Smaragdina cyanea
29. 05. 10 Smaragdina cyanea
Smaragdina cyanaea wird etwa 0,5 cm lang und ist hier vereinzelt an Laubbaeumen zu finden. Die Larven leben in Ameisennestern.
Sphaeroderma testaceum
11. 09. 12 Sphaeroderma testaceum (conf. Boris Bueche) Fundort: Wiese vor Stux
11. 09. 12 Sphaeroderma testaceum (conf. Boris Bueche) Fundort: Wiese vor Stux
11. 09. 12 Sphaeroderma testaceum Fundort: Wiese vor Stux
Der Flohkaefer Sphaeroderma testaceum wird nur etwa 3 mm lang. Er ist allgemein haeufig und auch hier auf den Wiesen vor dem Stux auf breitblaettrigen Disteln (Carduus sp.?) regelmaessig im Sommer anzutreffen. Sowohl der Kaefer als auch die Larven ernaehren sich von den Distelblaettern.
Rote-Liste-Einordnung in Deutschland 3 (gefaehrdet) Der Tatzenkaefer Timarcha tenebricosa ist in Deutschland selten, diese beiden Exemplare vom 10. 04. 07 fand ich an einer Weinbergsmauer unter zwei dicht beieinanderliegenden Steinen, das Paerchen vom Jahr darauf nur wenige Meter entfernt. Die Tiere werden etwa 1,5 cm gross.
Die beiden Arten Cassida vibex und Cassida bergeali lassen sich von Foto her nicht unterscheiden. Hilfreich koennte die Nahrungspflanze sein: so lebt an Disteln ausschließlich Cassida vibex. Aber das obige Tier fand ich an Wiesenflockenblume (Centaurea jacea) - und an der kommen aergerlicherweise beide Arten vor. Beide Arten werden etwa 6 - 7 mm lang.
Rote-Liste-Einordnung in Deutschland 3 (gefaehrdet) Hypocassida subferruginea wird knapp 1 cm gross und ist in Deutschland ziemlich selten, auch hier am Stux ist er nur vereinzelt anzutreffen, bislang immer unter Steinen. Die bedornten Larven leben wie Raupen an Blaettern, tragen aber zum Schutz eine Maske aus Kot und alten Haeuten.
Familie Scheinbockkaefer (Oedemeridae)
Die Scheinbockkaefer oder Oedemeridae zaehlen weltweit 1500 Arten, von denen etwa 25 in Deutschland leben. Vom Habitus aehneln sie Bockkaefern. Die Kaefer sind oft auf bluehenden Pflanzen anzutreffen, die Larven leben in abgestorbenem Holz oder in alten Pflanzenstengeln.
Ischnomera caerulea / cyanea
13. 04. 10 Ischnomera caerulea / cyanea (conf. Boris Bueche)
09. 05. 10 Ischnomera caerulea / cyanea
17. 04. 14 Ischnomera caerulea / cyanea
11. 05. 14 Ischnomera caerulea / cyanea
11. 05. 14 Ischnomera caerulea / cyanea
Ischnomera caerula und cyanea sind aeusserlich nicht zu unterscheiden; caerulea ist allerdings der wesentlich haeufigere der Beiden. Beide werden bis zu 1 cm lang und sind im Fruehjahr uns Sommer auf Blueten zu finden. Die Larven leben in morschem Holz; der Kaefer ueberwintert in der Puppenwiege.
Rote-Liste-Einordnung in Deutschland 3 (gefaehrdet) Nacerdes carniolica ist eine seltene Art, die bis zu 1,5 cm lang wird. Der Kaefer kann ueber weite Strecken fliegen. Er ernaehrt sich von Kiefernnadeln, die Larven leben in morschem Nadelbaumholz, hauptsaechlich Kiefer. Hier ist er vereinzelt am Licht zu finden.
Oedemera flavipes
23. 05. 15 Oedemera flavipes Maennchen
26. 05. 15 Oedemera flavipes Maennchen (det. Boris Bueche)
Oedemera flavipes wird max. knapp 1 cm lang. Der haeufige Kaefer ist den Sommer ueber auf Blueten zu finden, wo er sich von Pollen ernaehrt, die Larven leben in Pflanzenstengeln.
Oedemera nobilis
20. 05. 15 Oedemera nobilis Maennchen
24. 05. 15 Oedemera nobilis Maennchen
27. 05. 15 Oedemera nobilis Maennchen
26. 05. 15 Oedemera nobilis Weibchen
14. 05. 20 Oedemera nobilis Maennchen
14. 05. 20 Oedemera nobilis Maennchen
Oedemera nobilis ist eine haeufige, etwa 1 cm lange Art, die oft Blueten zu finden ist; sie ernaehren sich von Bluetenpollen und fliegen von Mai - August. Die Maennchen sind an den verdickten Hinterbeinen zu erkennen. Die Larven leben von vermoderndem Holz.
Der waermeliebende Oedemera podagrariae wird etwa 1 cm lang und ist hier vereinzelt auf Blueten zu finden. Die Larven entwickeln sich in trockenem Holz oder den trockenen Stengeln krautiger Pflanzen.
Familie Rhynchitidae (Triebstecher)
Caenorhinus aequatus
24. 04. 13 Caenorhinus aequatus Fundort: Hecke um Wiese vor Weinbergen
24. 04. 13 Caenorhinus aequatus Fundort: Hecke um Wiese vor Weinbergen
24. 04. 13 Caenorhinus aequatus Fundort: Hecke um Wiese vor Weinbergen
24. 04. 13 Caenorhinus aequatus Fundort: Hecke um Wiese vor Weinbergen
24. 04. 13 Caenorhinus aequatus Fundort: Hecke um Wiese vor Weinbergen
Caenorhinus aequatus, der Rotbraune Apfelfruchtstecher, wird max. knapp 5 mm lang. Er ist ein Bewohner trocken-warmer Biotope. An Apfelbaeumen kann er gelegentlich schaedlich werden, ist aber meist an Weissdorn zu finden, wo sich die Larven in den Fruechten entwickeln.
Familie Apionidae (Spitzmaeuschen)
Die Familie der Spitzmaeuschen oder Apionidae zaehlt weltweit ueber 2000 Arten, deutschlandweit sind es gut 130. Es sind kleine Kaefer von unter 0,5 cm Groesse, meist deutlich kleiner. Sowohl die Kaefer als auch die Larven sind Pflanzenfresser, die Larven (immer?) im Inneren (Knospen, Stengel etc.) der Pflanzen.
Apion frumentarium
03. 03. 08 Apion frumentarium (det. Christoph Benisch)
03. 03. 08 Apion frumentarium (det. Christoph Benisch)
25. 09. 11 Apion frumentarium (conf. Boris Bueche)
Apion frumentarium wird max. 4 mm gross und ist eine haeufige Art eher feuchter Habitate. Die Larven entwickeln sich in Blaettern und Stengeln von Sauerampfer-Arten.
Familie Blattroller, Triebstecher (Attelabidae)
Bei den Attelabidae, der Familie der Blattroller oder Triebstecher, ist die Lage in Deutschland recht uebersichtlich: nur 3 Arten von weltweit etwa 2000 kommen hier vor.
Eichenblattroller (Attelabus nitens)
14. 05. 07 Eichenblattroller (Attelabus nitens) (conf. Petr Zabransky)
17. 05. 07 Eichenblattroller (Attelabus nitens)
Der etwa 0,5 cm gross werdende Eichenblattroller ist bei uns - wie meist ueberall, wo Eichen wachsen - recht haeufig. Die Larve entwickelt sich in einem zusammengerollten Eichenblatt.