Naehere Angaben, die den Ort der Aufnahme bzw. eventuelle Begleitumstaende beschreiben, entnehmen Sie bitte der Seite "Lebensraum Stux".
Allgemeine Informationen zu Kaefern
Mit weltweit ueber 350.000, evtl. auch 400.000 Arten stellt die Ordnung der Kaefer die groesste Gruppe unter den Insekten; bei geschaetzt knapp 1.000.000 Insektenarten stellen die Kaefer somit etwa 40% aller Arten. Die meisten - auch die groessten und buntesten - Arten sind in den Tropen zu Hause. Nach den Roten Listen von 1997 soll es ich Deutschland die exakte Anzahl von 6537 Kaeferarten geben (Quelle: Wikipedia; ich hab´s nicht nachgezaehlt). Alle Kaefer machen eine vollstaendige Entwicklung durch, also vom Ei ueber Larve und Puppe zum fertigen Kaefer. Dabei ist sowohl Aussehen und Verhalten der Larven als auch der Kaefer so mannigfaltig, dass hier nicht naeher darauf eingegangen werden kann.
Familie Sandlaufkaefer (Cicindelidae)
Allgemeine Informationen ueber Sandlaufkaefer
In Deutschland gibt es 8 Arten Sandlaufkaefer (Cicindelidae) in der Grosse von 6 - 16 mm. Einige Arten gelten als hochgradig gefaehrdet. Die wohl haeufigste und am weitesten verbreitete Art ist der Feld-Sandlaufkaefer Cicindela campestris, der auch hier am Stux vereinzelt zu finden ist. Alle Arten sind Raeuber, die sich von Insekten und deren Larven sowie Spinnen ernaehren. Auch die Larven leben raeuberisch: In einer Erdroehre, aus der manchmal nur der Kopf herausschaut, lauert sie auf Beute. Das Beutespektrum ist identisch mit dem der Kaefer. Die Larve ueberwintert mindestens einmal.
Feld-Sandlaufkaefer (Cicindela campestris)
16. 04. 15 Feld-Sandlaufkaefer (Cicindela campestris) Wiese vor Weinberg
06. 04. 17 Feld-Sandlaufkaefer (Cicindela campestris) Wiese vor Weinberg
20. 04. 12 Feld-Sandlaufkaefer (Cicindela campestris) Aufnahmeort: Auf dem Stux
20. 04. 12 Feld-Sandlaufkaefer (Cicindela campestris) Aufnahmeort: Auf dem Stux
Der bis zu 1,5 cm gross werdende Kaefer steht unter Naturschutz, er ist eine stark ruecklaeufige Art, die am Stux nur vereinzelt auftritt. Er fliegt von April - September und ernaehrt sich, ebenso wie die Larven, raeuberisch von anderen Insekten, Spinnen etc. Die Tiere sind aeusserst flink und fliegen schnell auf und sind daher nur schwer zu fotografieren.
Familie Laufkaefer (Carabidae)
Allgemeine Informationen ueber Laufkaefer
Die Laufkaefer (Carabidae) sind eine der groessten Kaeferfamilien: weltweit kommen etwa 40.000 Arten vor, davon ca. 2700 in Europa und knapp 600 in Deutschland. Die Groesse der in Deutschland vorkommenden Laufkaeferarten schwankt zwischen wenigen Millimetern und 4 cm (Lederlaufkaefer Carabus coriaceus). Alle Laufkaefer sind Raeuber, die sich von Insekten und deren Larven, Wuermer, Schnecken etc. ernaehren; nur selten wird auch pflanzliche Kost wie reifes Obst oder Saemereien aufgenommen. Auch die Larven leben raeuberisch. Da Laufkaefer wegen ihrer raeuberischen Lebensweise grosse Mengen Schadinsekten verzehren (der Lederlaufkaefer macht sich sogar ueber Kartoffelkaefer und deren Larven her!), stehen alle Laufkaefer, unabhaengig von ihrer Haeufigkeit, unter Naturschutz.
Abax paralellepipedus, der ca. 2 cm gross wird, lebt besonders in Buchenwaeldern. Sowohl der Kaefer als auch die Larven leben raeuberisch von Insekten und Schnecken.
Amara aenaea
12. 04. 10 Amara aenaea (conf. Boris Bueche)
12. 04. 10 Amara aenaea (conf. Boris Bueche)
Amara aenaea, der Erz-Kanalkaefer oder Erzfarbige Kamellaeufer, ist ein kleiner Laufkaefer von max. 8 mm Laenge, der in ganz Deutschland haeufig zu finden ist. Er ernaehrt sich sowohl raeuberisch als auch von pflanzlicher Nahrung und ueberwintert als Kaefer. Die Larve lebt raeuberisch.
Kamellaeufer (Amara ovata)
15. 04. 06 Kamellaeufer Amara ovata (det. Klaas Reissmann, Oliver Nolte, Ringo Dietze) ca. 1 cm
Der Kamellaeufer Amara ovata wird etwa 1 cm gross. Er ist ein tagaktiver Raeuber.
Amara similata
10. 04. 12 Amara similata (conf. Thomas Goetz)
10. 04. 12 Amara similata (conf. Thomas Goetz)
Amara similata wird etwa 1 cm lang. Fast ueberall, besonders aber an trockenen Orten, ist die Art sehr haeufig. Der Kaefer ernaehrt sich sowohl raeuberisch von tierischer, aber auch von pflanzlicher Kost. Die Larve lebt raeuberisch.
Anisodactylus binotatus
28. 04. 10 Anisodactylus binotatus (det. Stefan Rehfeldt, Thomas Goetz)
Anisodactylus binotatus wird gut 1 cm lang und ist hier unter Steinen und am Tage jagend recht haeufig anzutreffen. Von dem aehnlichen, aber deutlich selteneren Anisodactylus nemorivagus ist er nur durch die Anordnung der Borsten auf den Fluegeldecken zu unterscheiden. Das klingt nicht nur kompliziert, sondern ist es auch.
Badister bullatus
03. 04. 15 Badister cf. bullatus (det. Boris Bueche)
03. 04. 15 Badister cf. bullatus (det. Boris Bueche)
03. 04. 15 Badister cf. bullatus (det. Boris Bueche)
08. 04. 15 Badister cf. bullatus
Badister bullatus wirs max. 6 mm lang und ist allgemein in verschiedenen Biotopen haeufig. Der Kaefer soll hauptsaechlich von Asseln leben.
Grosse Bombardierkaefer (Brachinus crepitans)
02. 04. 12 Brachinus crepitans ca. 8 mm Fundort: Weinberge Belz
05. 04. 12 Brachinus crepitans gut 8 mm (conf. Reinhard Weidlich) Fundort: Weinberge Belz
05. 04. 12 Brachinus crepitans gut 8 mm (conf. Reinhard Weidlich) Fundort: Weinberge Belz
07. 03. 14 Brachinus crepitans 10,5 mm Fundort: Weinberge Belz
07. 03. 14 Brachinus crepitans 10,5 mm Fundort: Weinberge Belz
07. 03. 14 Brachinus crepitans 10,5 mm Fundort: Weinberge Belz
Rote-Liste-Einordnung in Deutschland V (Art der Vorwarnstufe) Brachius crepitans wird etwa 1 cm lang und ist damit etwas groesser als der aehnliche B. explodens. Hier in den Weinbergen ist er stellenweise in groesserer Anzahl, auch in kleinen Gruppen, unter Steinen zu finden. Allgemein bevorzugt die Art trocken-warme Lagen auf Kalkgestein.
Rote-Liste-Einordnung in Deutschland 2 (stark gefaehrdet) Callistus lunatus, der Mondfleck oder Mondfleck-Laufkaefer, ist in Deutschland sehr selten und auf waermste Lagen beschraenkt; in allen Bundeslaendern, in denen er in den Roten Listen gefuehrt wird, rangiert er "bestenfalls" unter "2" = "stark gefaehrdet". Der unverwechselbar gezeichnete Kaefer wird bis zu 7 mm lang und ueberwintert als Imago.
Lederlaufkaefer (Carabus coriaceus)
04. 04. 12 Lederlaufkaefer (Carabus coriaceus Larve, ca. 5 cm (conf. Reinhard Weidlich) Fundort: Weinberge Belz
04. 04. 12 Lederlaufkaefer (Carabus coriaceus Larve, ca. 5 cm (conf. Reinhard Weidlich) Fundort: Weinberge Belz
04. 04. 12 Lederlaufkaefer (Carabus coriaceus Larve, ca. 5 cm (conf. Reinhard Weidlich) Fundort: Weinberge Belz
31. 05. 08 Lederlaufkaefer (Carabus coriaceus)
31. 05. 08 Lederlaufkaefer (Carabus coriaceus)
22. 08. 08 Lederlaufkaefer (Carabus coriaceus)
18. 04. 12 Lederlaufkaefer (Carabus coriaceus) Fundort: Wald auf dem Stux
18. 09. 15 Lederlaufkaefer (Carabus coriaceus)
Carabus coriaceus, der Lederlaufkaefer, der mit gut 4 cm einer unserer groessten Kaefer ist, war frueher hier recht haeufig, oft habe ich Exemplare im Keller gefunden. Aber seit vielen Jahren schien er verschwunden, bis die obigen Exemplare auftauchten. Er lebt raeuberisch und soll bis zu 3 Jahre alt werden. Wie alle Laufkaefer steht er unter Naturschutz.
Hain-Laufkaefer (Carabus nemoralis)
19. 03. 10 Hain-Laufkaefer (Carabus nemoralis) (conf. Boris Bueche)
19. 03. 10 Hain-Laufkaefer (Carabus nemoralis) (conf. Boris Bueche)
19. 03. 10 Hain-Laufkaefer (Carabus nemoralis) (conf. Boris Bueche)
13. 03. 11 Hain-Laufkaefer (Carabus nemoralis)
13. 03. 11 Hain-Laufkaefer (Carabus nemoralis)
13. 03. 11 Hain-Laufkaefer (Carabus nemoralis)
Der Hain-Laufkaefer Carabus nemoralis wird etwa 3 cm gross. Er ist ein tag- und nachtaktiver Jaeoeger, der von Raupen lebt und als wichtiger Schaedlingsvernichter gilt. Hier ist er nur vereinzelt zu finden.
Carabus problematicus
26. 04. 10 Carabus problematicus (conf. Thomas Goetz)
26. 04. 10 Carabus problematicus (conf. Thomas Goetz)
26. 04. 10 Carabus problematicus (conf. Thomas Goetz)
Carabus problematicus, der Blauviolette Wald-Laufkaefer oder Kleine Kettenlaufkaefer, erreicht eine Laenge von 2 – 3 cm und ist ein Bewohner trockener, bewaldeter Biotope. Er ist ein Nachtjaeger, den Tag verbringt er meist unter Steinen, Rinde oder Baumstubben; als Nahrung dienen Schnecken, Wuermer und Insekten.
Diachromus germanus
27. 03. 08 Diachromus germanus Fundort: aufgegebener Weinberg, unter einem Stein
27. 03. 08 Diachromus germanus (det. Petr Zabransky) Fundort: aufgegebener Weinberg, unter einem Stein
31. 03. 08 Diachromus germanus Fundort: aufgegebener Weinberg, unter einem Stein
28. 04. 09 Diachromus germanus
28. 04. 09 Diachromus germanus
Der etwa 1 cm gross werdende Laufkaefer Diachromus germanus ist eigentlich eine mediterrane Art, deren Vorkommen in Deutschland auf Waermeinseln beschraenkt war. Etwa seit Beginn der 80-er Jahre breitet er sich aber nach Norden aus und ist in vielen Gebieten heute recht haeufig anzutreffen. Die oben abgebildeten Exemplare fand ich unter einem Stein, unter dem sich eine regelrechte Kolonie von etwa 20 Exemplaren befand.
Der waermeliebende Harpalus affinis erreicht eine Laenge von etwa 1 cm. Der Kaefer, der ueberwintert und sich sowohl raeuberisch als auch von Pflanzensamen ernaehrt und tag- als auch nachtaktiv ist, ist hier eine der haeufigsten Laufkaeferarten.
Harpalus sp., verm. distinguendus
17. 10. 08 Harpalus sp., verm. distinguendus (det. Thomas Goetz)
17. 10. 08 Harpalus sp., verm. distinguendus (det. Thomas Goetz)
17. 10. 08 Harpalus sp., verm. distinguendus (det. Thomas Goetz)
10. 04. 12 Harpalus sp., verm. distinguendus (det. Thomas Goetz)
10. 04. 12 Harpalus sp., verm. distinguendus (det. Thomas Goetz)
Harpalus distinguendus wird etwa 1 cm lang und ist ueberall haeufig anzutreffen. Der Kaefer lebt sowohl von tierischer Nahrung als auch von Pflanzensamen.
Harpalus rubripes ist eine waermeliebende Laufkaeferart von etwa 1 cm Laenge, der in geeigneten Biotopen recht haeufig ist. Der Kaefer soll sich sowohl von pflanzlicher (Grassamen) als auch von tierischer Kost ernaehren, die Larve lebt, wie alle Laufkaeferlarven, raeuberisch.
Harpalus rufipes
03. 05. 09 Harpalus rufipes (conf. Boris Bueche)
20. 04. 10 Harpalus rufipes (conf. Stefan Rehfeldt, Thomas Goetz)
20. 04. 10 Harpalus rufipes (conf. Stefan Rehfeldt, Thomas Goetz)
Der Behaarte Schnelllaeufer Harpalus rufipes wird bis zu 16 mm lang und ist in Deutschland meist ueberall haeufig anzutreffen. Wie alle Harpalus-Arten lebt er sowohl von tierischer Nahrung als auch von Pflanzensamen. Die raeuberisch lebende Larve ueberwintert.
30. 03. 12 Limodromus assimilis (conf. Thomas Goetz) Fundort: Haehnerbachtal
30. 03. 12 Limodromus assimilis (conf. Thomas Goetz) Fundort: Haehnerbachtal
Limodromus (Syn. Platynus) assimilis, der Schwarze Enghalskaefer, ist etwa 1 cm lang. Der Kaefer ist eher eine Waldart, in offenen Biotopen ist er seltener anzutreffen. In Deutschland ist er eine der haeufigsten Laufkaeferarten; er ernaehrt sich raeuberisch.
Molops elatus
04. 04. 09 Molops elatus (det. Klaas Reissmann)
04. 04. 09 Molops elatus (det. Klaas Reissmann)
04. 04. 09 Molops elatus (det. Klaas Reissmann)
Molops elatus wird knapp 2 cm gross und ist hier vereinzelt zu finden, meist unter Steinen. Sowohl der Kaefer als auch seine Larven leben raeuberisch.
Nebria brevicollis
08. 04. 10 Nebria brevicollis (det. Dr. Thomas Goetz) Fundort: Waldrand auf dem Stux, unter Stein
08. 04. 10 Nebria brevicollis (det. Dr. Thomas Goetz) Fundort: Waldrand auf dem Stux, unter Stein
Waehrend alle anderen der 19 in Mitteleuropa vorkommenden Nebria-Arten an Gewaesser gebunden sind, ist Nebria brevicollis eine Waldart, die gut 1 cm lang werden kann. In geeigneten Biotopen ist sie nicht selten; als Nahrung dienen Insekten und andere Kleinlebewesen.
Notiophilus palustris
22. 10. 12 Notiophilus palustris (det. Thomas Goetz)
22. 10. 12 Notiophilus palustris (det. Thomas Goetz)
22. 10. 12 Notiophilus palustris (det. Thomas Goetz)
Notiophilus palustris wird bis etwa 5 mm lang. Trotz seines Namens (lat. palus - dt. der Sumpf) ist das Tier, wie alle Notiophilus-Arten in Deutschland, an trockene, besonnte Biotope gebunden und zeichnet sich durch einen verhaeltnismaessig grossen Kopf und sehr grosse Augen aus. Notiophilus palustris ist ein tagaktiver Jaeger, der sich von kleineren Insekten ernaehrt.
Ophonus sp.
03. 04. 15 Ophonus sp. (det. Boris Bueche) 6,5 mm
03. 04. 15 Ophonus sp. (det. Boris Bueche)
Die in Deutschland vorkommenden Ophonus-Arten sind nach Fotos meist unbestimmbar. Die meisten (alle?) Arten leben von Pflanzensamen.
Paradromius linearis
20. 03. 12 Paradromius linearis (det. Inga, Stefan Rehfeld)
20. 03. 12 Paradromius linearis (det. Inga, Stefan Rehfeld)
20. 03. 12 Paradromius linearis (det. Inga, Stefan Rehfeld)
Paradromius linearis, der Gewoehnliche Schmallaeufer, wird etwa 0,5 cm lang. Er ist ein nicht haeufiger Bewohner eher trockener, offener Habitate, wie Wiesen und Äcker.
Poecilus cupreus
17. 04. 12 Poecilus cupreus (conf. Thomas Goetz)
17. 04. 12 Poecilus cupreus (conf. Thomas Goetz)
17. 04. 12 Poecilus cupreus (conf. Thomas Goetz)
07. 03. 14 Poecilus cf. cupreus 13 mm (conf. Thomas Goetz)
07. 03. 14 Poecilus cf. cupreus 13 mm (conf. Thomas Goetz)
07. 03. 14 Poecilus cf. cupreus 13 mm (conf. Thomas Goetz)
Poecilus cupreus, der Kupferige Schulterlaeufer, wird gut 1 cm lang und ist eine allgemein haeufige Art, wenn auch eher feuchterer Gebiete. Die Kaefer jagen Kleintiere wie Insektenlarven, verschmaehen aber auch pflanzliche Kost nicht. Die Larven leben rein raeuberisch von Kleintieren.
Pterostichus madidus
18. 05. 12 Pterostichus madidus (det. Thomas Goetz)
11. 04. 13 Pterostichus madidus (det. Thomas Goetz)
11. 04. 13 Pterostichus madidus (det. Thomas Goetz)
Pterostichus madidus wird knapp 2 cm lang und ist eine nicht allzu haeufige Art eher trockener Waelder. Erwachsene Tiere sind vom Sommer bis in den Herbst zu finden. Die Art lebt raeuberisch von Insekten. Von der aehnlichen Art Pterostichus niger unterscheidet sie sich u. a. dadurch, dass die "Halsschild-Hinterecken verrundet; Fuehler vom 4. Glied an behaart; Tarsen oberseits kahl" (Thomas Goetz) sind.
Stenolophus teutonus wird nur gut 0,5 cm lang. Die Art soll an eher feuchten Stellen vorkommen (hier Haehnerbach?) und ernaehrt sich von kleineren Insekten.
Familie Echte Schwimmkaefer (Dytiscidae)
Von den weltweit etwa 3200 Schwimmkaefer-Arten kommen knapp 150 auch in Deutschland vor. Die Groesse reicht von einigen Millimetern bis zu 5 cm (Grosser Kolbenwasserkaefer, Hydrous (Syn. Hydrophilus) pictus). Sie besiedeln alle pflanzenreichen Gewaessertypen und sind gute Flieger, die, etwa wenn das bisherige Wohngewaesser trockenzufallen droht, weite Strecken im Flug zuruecklegen koennen. Alle Wasserkaefer und ihre Larven sind Raeuber (manchmal wird auch Aas angenommen), die Kaulquappen, Insektenlarven, kleine Fische etc. verzehren. Der Fischwirtschaft schaden sie jedoch entgegen landlaeufiger Meinung nicht, da fast ausschliesslich kranke Tiere erbeute werden.
Der Gemeine Furchenschwimmer Acilius sulcatus wird knapp 2 cm lang und ist ein haeufiger Bewohner stehender oder langsam fliessender Gewaesser, der aber auch gut fliegen kann. Sowohl er als auch seine Larven leben raeuberisch von Wasserlebewesen wie Kaulquappen, Molchlarven u. a. Dieses Tier ist bislang ein Einzelfund.
Rhantus saturalis
10. 05. 15 Rhantus saturalis (det. Boris Bueche) Gefunden am Licht
10. 05. 15 Rhantus saturalis (det. Boris Bueche) Gefunden am Licht
Rhantus saturalis wird gut 1 cm lang. Die Art ist allgemein recht haeufig und bewohnt bevorzugt kleinere Gewaesser und Pfuetzen.
Familie Stutzkaefer (Histeridae)
Margarinotus purpurascens
08. 04. 15 Margarinotus purpurascens (conf. Boris Bueche)
08. 04. 15 Margarinotus purpurascens (conf. Boris Bueche)
08. 04. 15 Margarinotus purpurascens (conf. Boris Bueche)
Der Stutzkaefer Margarinotus purpurascens wird etwa 0,5 cm lang und ist allgemein nicht selten. Der Kaefer und seine Larven leben raeuberisch im Kot von Weidetieren oder unter faulenden Pflanzen. Stutzkaefer sollen angeblich 2 - 3 Jahre alt werden koennen.
Familie Aaskaefer (Silphidae)
Von den weltweit etwa 300 Aaskaeferarten kommen 22 Arten auch in Deutschland vor, deren Grosse meist zwischen 1 und 2,5 cm liegt. Die meisten Arten leben sowohl als Kaefer als auch als Larven von Aas sowie manchmal auch von darin lebenden Tieren wie Fliegenmaden. Einige Arten haben sich auch auf andere Nahrungsquellen spezialisiert, wie die hier lebenden Arten Schwarzer Schneckenjaeger (Phosphuga atrata), der auf Gehaeuseschnecken spezialisiert ist, oder der Vierpunkt-Raupenjaeger Xylodrepa quadripunctata, der, wie der Name schon sagt, sich von Raupen ernaehrt. In der forensischen Entomologie, also der Wissenschaft ueber die Besiedlung von Leichen durch Insekten, um den Todeszeitpunkt zu bestimmen, spielen Aaskaefer eine wichtige Rolle.
Die Rothalsige Silphe Oiceoptoma thoracicum kann knapp 2 cm lang werden und ist eine allgemein haeufige Art. Kaefer und Larven leben an Kadavern, Saeugetierkot und faulenden Pflanzen; oft kann man sie auf Stinkmorcheln beobachten.
Der Schwarze Schneckenjaeger Phosphuga atrata wird etwa 1,5 cm gross, sowohl der Kaefer als auch die Larven leben in erster Linie von Gehaeuseschnecken. Das allgemein nicht unbedingt seltene Tier ist hier nur vereinzelt zu finden. Manche Exemplare sind lehmverschmiert. Nach eigener Beobachtung ueberwintern die Kaefer unter der Rinde abgestorbener Baeume.
Der Ufer-Totengraeber, Necrodes littoralis, wird etwa 2 cm lang. Insgesamt ist er nicht haeufig und wohl stark ruecklaeufig, und auch hier ist er nur vereinzelt anzutreffen. Der Kaefer und die Larven leben von groesseren Saeugetierkadavern.
Schwarzer Totengraeber (Necrophorus humator)
21. 04. 06 Schwarzer Totengraeber (Necrophorus humator) (conf. Klaas Reissmann) ca. 25 mm
12. 10. 06 Schwarzer Totengraeber (Necrophorus humator) (conf. Gerhard Katschak) ca. 20 mm
Der bis knapp 3 cm gross werdende Schwarze Totengraeber Necrophorus humator kommt hier am Stux vereinzelt vor. Der Kaefer betreibt Brutpflege: sie graben Tierkadaver ein und legen in der Naehe Gaenge an, in die die Eier gelegt werden. Die schluepfenden Larven werden dann vom Weibchen gefuettert, bis sie sich im Boden verpuppen.
In der forensischen Entomologie (siehe Einleitung zu den Aaskaefern) spielt diese Art meist die wichtigste Rolle.
Xylodrepa quadripunctata
12. 05. 10 Xylodrepa quadripunctata (det. Ringo Dietze) Fundort: Auf dem Stux
12. 05. 10 Xylodrepa quadripunctata (det. Ringo Dietze) Fundort: Auf dem Stux
12. 05. 10 Xylodrepa quadripunctata (det. Ringo Dietze) Fundort: Auf dem Stux
18. 05. 10 Xylodrepa quadripunctata Fundort: Auf dem Stux
18. 05. 10 Xylodrepa quadripunctata Fundort: Auf dem Stux
18. 05. 10 Xylodrepa quadripunctata Fundort: Auf dem Stux
Xylodrepa quadripunctata, der Vierpunkt-Raupenjaeger, ist eine nicht haeufige Art, die bis zu 1,5 cm lang wird. Im Gegensatz zu anderen Aaskaefern, die am Boden leben, klettert die Art in Stauden und Gebuesch herum und lebt von Raupen. Sie ist einer der Feinde des Eichen-Prozessionsspinners und dadurch sehr nuetzlich. Auf den oberen Bildern wird gerade eine Raupe verzehrt.
Familie Kurzfluegler (Staphylinidae)
Die Kurzfluegler oder Staphylinidae sind in Mitteleurope die artenreichste Kaeferfamilie mit ueber 1500 Arten; bislang habe ich es mir noch nicht angetan, in der Fauna europaea durchzuzaehlen, wieviel Arten davon auch in Deutschland vorkommen. Die Groesse schwankt zwischen 2 mm und gut 3 cm (Ocypus-Arten). Die meisten Arten sind Jaeger und leben von tierischer Kost, haeufig Insektenlarven; aehnlich wie die Laufkaefer spielen sie somit eine positive, aber weniger bekannte Rolle im Naturkreislauf. Einige Arten leben aber auch fast ausschliesslich in "speziellen Biotopen" wie Vogelnestern oder Ameisenhaufen.
Bei uns im Garten finde ich immer sehr viele verschiedene Arten, meist in der Groesse bis 5 mm, in der Moosschicht. Wenn die nur nicht so flink waeren oder leichter zu bestimmen, koennte ich mit denen locker zwei eigene Seiten ausfuellen.
Anthophagus bicornis
17. 04. 12 Anthophagus bicornis (det. Harald Schillhammer) Fundort: Weinberge Belz, unter Stein
17. 04. 12 Anthophagus bicornis (det. Harald Schillhammer) Fundort: Weinberge Belz, unter Stein
17. 04. 12 Anthophagus bicornis (det. Harald Schillhammer) Fundort: Weinberge Belz, unter Stein
Anthophagus bicornis wird etwa 5 - 6 mm gross und ist hier vereinzelt unter Steinen zu finden. Vermutlich lebt die Art raeuberisch.
Ocypus melanarius
15. 04. 06 Ocypus melanarius (det. Frank Koehler) ca. 3 cm Gefunden unter Steinen in einem aufgegebenen, zugewachsenen Weinberg.
Ocypus melanurius ist hier bislang ein Einzelfund. Der Kaefer lebt raeuberisch und verstecken sich tagsueber unter Steinen, Holz etc.
Ocypus nitens
02. 04. 10 Ocypus nitens (det. Harald Schillhammer)
02. 04. 10 Ocypus nitens (det. Harald Schillhammer)
02. 04. 10 Ocypus nitens (det. Harald Schillhammer)
16. 04. 10 Ocypus nitens (conf. Frank Koehler)
16. 04. 10 Ocypus nitens (conf. Frank Koehler)
16. 04. 10 Ocypus nitens (conf. Frank Koehler)
Der Raubkaefer Ocypus nitens (frueher O. nero bzw. similis) wird bis zu 2 cm lang. Wie die anderen Ocypus-Arten auch ernaehrt er sich raeuberisch. Die allgemein nicht seltene Art ist hier nur vereinzelt anzutreffen.
Ocypus sp., olens oder tenebricosus
14. 05. 09 Ocypus sp. (conf. Klaas Reissmann, Petr Zabransky)
14. 05. 09 Ocypus sp. (conf. Klaas Reissmann, Petr Zabransky)
Bei dem Raubkaefer handelt es sich entweder um Ocypus olens oder den selteneren O. tenebricosus (Tendenz zum Letzteren); theoretisch kaeme auch noch eine dritte Art in Frage. beide Arten werden gut 3 cm lang. Der Kaefer kommt hier an meiner Schmetterlingsleuchtstelle vereinzelt vor, in der Natur findet man ihn meist unter Holz oder Steinen. Er ernaehrt sich raeuberisch von Insekten, deren Larven und anderen Kleintieren.
27. 03. 15 Paederus littoralis (det. Boris Bueche)
27. 03. 15 Paederus littoralis (det. Boris Bueche)
10. 02. 20 Paederus littoralis (conf. Michael Becker) Fundort: mitt. Weinberge, unter Stein
Paederus littoralis, der Uferkurzfluegler, ist eine tagaktive, knapp 1 cm lange Kurzflueglerart. Die Art, die eigentlich eher feuchte Lebensraeume wie Ufer oder Feuchtwiesen bevorzugt, ist hier nicht selten unter Steinen oder unter Moos zu finden. Als Nahrung dienen Insekten und deren Larven, aber auch Schnecken sollen zum Speiseplan gehoeren.
Pella sp., limbata oder humeralis
14. 05. 12 Pella sp., limbata oder humeralis (det. Harald Schillhammer) Fundort: Wiese vor Weinbergen
14. 05. 12 Pella sp., limbata oder humeralis (det. Harald Schillhammer) Fundort: Wiese vor Weinbergen
Pella limbata und humeralis (frueher: Zyras limbatus und humeralis) sind vom Foto her kaum zu unterscheiden. Beide Arten werden max. 7 mm lang, sind allgemein nicht selten und meist in der unmittelbaren Umgebung von Ameisennestern zu finden, woher auch der deutsche Name "Ameisenhalbfluegler" stammt.
Philonthus cognatus
28. 10. 12 Philonthus cognatus (conf. Boris Bueche)
28. 10. 12 Philonthus cognatus (conf. Boris Bueche)
28. 10. 12 Philonthus cognatus (conf. Boris Bueche)
20. 02. 14 Philonthus cognatus 11 mm (conf. Harald Schillhammer)
20. 02. 14 Philonthus cognatus 11 mm (conf. Harald Schillhammer)
20. 02. 14 Philonthus cognatus 11 mm (conf. Harald Schillhammer)
Philonthus cognatus wird max. 1 cm lang. Die Art ist hier in der Bodenstreu, meist zwischen Moos, recht haeufig. Von anderen, aehnlichen Arten unterscheidet er sich durch das erste Fuehlerglied, das bei ihm oberseits schwarz, unterseits aber gelblich ist, wie in der Grossaufnahme zu sehen. Sowohl der Kaefer als auch seine Larven ernaehren sich raeuberisch von anderen Insekten und deren Larven.
Platydracus stercorarius
03. 08. 09 Platydracus stercorarius (det. Boris Bueche)
03. 08. 09 Platydracus stercorarius (det. Boris Bueche)
02. 08. 17 Platydracus stercorarius
Platydracus stercorarius ist allgemein nicht selten, hier jedoch nur vereinzelt zu finden. Er wird bis 1,5 cm lang und lebt sowohl im Wald als auch in Offenlandbiotopen; seine Nahrung bilden Insekten.
In Deutschland gibt es laut Fauna Europaea 10 Rugilus-Arten, die sich anhand von Fotos nur schwer naeher bestimmen lassen. Alle leben raeuberisch und zeichnen sich durch einen ungewoehnlich duennen Hals aus.
Staphylinus dimidiaticornis
22. 04. 20 Staphylinus dimidiaticornis det. Michael Becker)
22. 04. 20 Staphylinus dimidiaticornis
22. 04. 20 Staphylinus dimidiaticornis
Staphylinus dimidiaticornis, der Rotfluegelige Moderkaefer, ist allgemein nicht haeufig und steht in mehreren Bundeslaendern in den Roten Listen. Der Kaefer kann gut 2 cm lang werden und lebt raeuberisch am Boden bzw. in Bodennaehe, meist in spaerlich bewachsenen Biotopen oder in Ufernaehe.
Fuer Staphylinus-Arten gibt es online eine Bestimmungstabelle, hier zu finden:
In Mitteleuropa gibt es etwa 120 stenus_species-Arten; da kann auch schon mal der Fachmann den Überblick verlieren, vor allem, da nur wenige Arten zweifelsfrei nach Fotos bestimmt werden koennen. Meist handelt es sich um kleine Kaefer mit einer Laenge von 2 mm bis knapp 1 cm mit schlankem Koerperbau und relativ grossem Kopf und Augen. Alle Arten leben nach typischer Kurzfluegler-Manier raeuberisch.
Familie Schroeter (Lucanidae)
Von den gut 1000 Schroeter-Arten kommen lediglich 7 auch in Deutschland vor; ihr Hauptverbreitungsgebiet sind die tropischen Zonen mit starkem Pflanzenwuchs (etwa der tropische Regenwald), wo es besonders bizarre und farbenpraechtige Arten gibt. Zu den Schroetern gehoert auch der groesste deutsche Kaefer, der Hirschkaefer (Lucanus cervus), bei denen die Maennchen einschliesslich "Geweih" eine Laenge von fast 8 cm erreichen koennen. Die Kaefer ernaehren sich von pflanzlicher Kost oder lecken gerne Baumsaefte auf. Die Larven leben in vermoderndem Holz, wo sie eine zum Teil mehrjaehrige Entwicklung (Hirschkaefer: 5 Jahre) durchmachen.
Rote-Liste-Einordnung in NRW 2 (stark gefaehrdet) Der bis zu 3 cm gross werdende Balkenschroeter Dorcus parallelopipedus kommt hier am Stux nur vereinzelt vor. Insgesamt geht die Art durch die Einengung ihres Lebensraumes, d. h. die "forstgerechte" Gestaltung von Waeldern, zurueck. Die Larven machen eine mehrjaehrige Entwicklung in morschen Eichen- oder Buchenstubben durch.
Kleiner Rehschroeter (Platycerus caraboides)
05. 05. 08 Kleiner Rehschroeter (Platycerus caraboides) (conf. Thomas H.)
Rote-Liste-Einordnung in NRW G (= gefaehrdet) Der Kleine Rehschroeter Platycerus caraboides ist eine recht seltene Art, die in vielen Bundeslaendern auf der Roten Liste steht; dieses Exemplar ist bislang ein Einzelfund. Der Kaefer wird gut 1 cm lang und lebt in bzw. in der Naehe von Laubwaeldern. Die Larven entwickeln sich in morschem Laubholz.
Sinodendron cylindricum
01. 03. 10 Sinodendron cylindricum (conf. Harald Schillhammer)
01. 03. 10 Sinodendron cylindricum (conf. Harald Schillhammer)
01. 03. 10 Sinodendron cylindricum (conf. Harald Schillhammer)
01. 03. 10 Sinodendron cylindricum (conf. Harald Schillhammer)
01. 03. 10 Sinodendron cylindricum (conf. Harald Schillhammer)
01. 03. 10 Sinodendron cylindricum (conf. Harald Schillhammer)
Rote-Liste-Einordnung in Deutschland 3 (gefaehrdet), in NRW 2 (stark gefaehrdet), in RPf nicht gefuehrt. Sinodendron cylindricum, der Kopfhornschroeter oder Baumschroeter, wird etwa 1,5 cm lang und ist eine allgemein recht seltene Art. Die Larven machen eine 3-jaehrige Entwicklung in vermodernden Buchenstaemmen durch, seltener in anderen Laubbaeumen; die obigen Tiere fand ich aber noch in der Überwinterungslage in einem fast voellig vermodertem Stamm eines Apfelbaumes.