Nähere Angaben, die den Ort der Aufnahme bzw. eventuelle Begleitumstände beschreiben, entnehmen Sie bitte der Seite "Lebensraum Stux".
Die Grössenangaben beziehen sich auf die Ruheposition des Falters, d. h. der Position, in der der Falter meist angetroffen wird. Ruht er mit zusammengefalteten Flügeln, ist die Länge angegeben, bei auseinandergefalteten Flügeln dagegen die Spannweite.
Roeslerstammia erxlebella wird nur 6 - 7 mm lang. Von der ähnlichen R. pronubella ist die Art sicher nur über die Farbe der Labialpalpen oder genital zu unterscheiden. Der Falter fliegt in 2 Generationen von Mai - September, die Raupe lebt an Linde (Tilia) und Birke (Betula).
Familie Douglasiidae (Wippflügelfalter)
Die Familie der Douglasiidae (Wippflügelfalter) ist mit 6 in Deutschland fliegenden Arten recht überschaubar. Mit einer Körperlänge einschliesslich Flügel von unter 5 mm sind die Falter recht klein. Die Raupen aller Arten minieren in Blättern.
Tinagma perdicella wird nur knapp 0,5 cm lang und ist in Mitteleuropa recht selten; in Deutschland sind nur wenige Fundorte bekannt. Der Falter fliegt von Juni - Juli (ich habe ihn am Tage auf Margarite gefunden), die Raupe lebt an Erdbeeren (Fragaria), Fingerkraut (Potentilla) und Bombeere (Rubus).
Familie Bucculatricidae (Zwergwickler)
Die Zwergwickler (Bucculatricidae) sind kleine Falter mit etwa 1 bis max. 4 mm Länge. Die Raupen der meisten Arten leben zumindest in den ersten Raupewnstadien minierend in Blättern. Weltweit soll es 250 Arten geben; aus Deutschland sind 19 Arten bekannt.
Bucculatrix nigricomella wird max. 4 mm lang. Der nicht häufige Falter fliegt in 2 Generationen von Mai - August, die Raupe miniert in den Blättern der Margarite (Leucanthemum vulgare).
Bucculatrix bechsteinella ist mit etwa 4 mm Länge fast schon ein Riese unter den Zwergwicklern. Die Falter fliegen im Mai und Juni, die Raupe lebt Rosengewächsen wie Weissdorn oder Apfel, zuerst in den Blättern minierend, später auf dem Blatt.
Familie Gracillariidae (Blatttütenmotten, Miniermotten und Faltenminierer)
Von etwa 1000 Arten weltweit aus der Familie der Miniermotten oder Gracillariidae sind in Deutschland aktuell 113 nachgewiesen. Es handelt sich um kleine Falter von um die 0,5 cm Länge, deren Bestimmung schwierig bis sehr schwierig ist: nach Fotos lassen sich nur wenige Arten bestimmen. Die Raupen minieren meist in Blättern, wobei einige schädlich werden können, wie die aus Nordamerika eingeschleppte Rosskastanien-Miniermotte Cameraria ohridella.
Micrurapteryx kollariella
12. 05. 16 Micrurapteryx kollariella (conf. Alexandr Zhakov)
12. 05. 16 Micrurapteryx kollariella (conf. Alexandr Zhakov)
Micrurapteryx kollariella ist eine seltene Kleinschmetterlingsart, die nur aus 5 Bundesländern gemeldet ist; in 3 weiteren gilt sie als ausgestorben. Der Falter wird etwa 1 cm lang und fliegt in 2 Generationen im Juni und Oktober, die Raupe lebt an verschiedenen Schmetterlingsblütern, gerne an Ginsterarten, und miniert in den Blättern.
Caloptilia alchimiella
18. 04. 14 Caloptilia alchimiella (conf. Helmut Kolbeck)
Caloptilia alchimiella wird gut 0,5 cm lang. Der Falter fliegt in 2 Generationen von März - Juni sowie August; die Raupe lebt in tütenförmig zusammengesponnenen Blättern von Eiche.
Von C. robustella unterscheidet sich C. alchimiella u. a. durch die Farbe des Thorax bzw. des Scheitels: bei C. alchimiella ist der Scheitel purpurbraun und so deutlich dunkler als der Thorax, bei robustella "gelblich wie der Thorax" (Lepiforum). Für weitere Unterscheidungsmerkmale siehe die jeweilige Artbeschreibung im Lepiforum.
Caloptilia azaleella wird etwa 0,5 cm lang und stammt ursprünglich aus Japan und wurde offenbar schon in den 50-er Jahren des letzten Jahrtausends zusammen mit Azaleenpflanzen, den Raupennahrungspflanzen, importiert. Die Raupen minieren in den Blättern. Der Falter fliegt in mehreren Generationen von Mai - September.
Caloptilia cuculipennella
05. 04. 14 Caloptilia cuculipennella (conf. John van Roosmalen)
05. 04. 14 Caloptilia cuculipennella (conf. John van Roosmalen)
Caloptilia cuculipennella wird etwa 6 mm lang und ist in Deutschland recht selten; in der Datenbank der Falter für RPf ist nur ein Fund aus Bingen aus dem Jahr 2009 vermerkt. Der Falter wird etwa 6 mm lang und fliegt in 2 Generationen (die zweite überwintert) fast das ganze Jahr hindurch; die Raupe miniert zuerst in Blättern von Liguster und Esche und lebt dann in einer zusammengerollten Blatttüte.
Caloptilia elongella wird 7 - 8 mm lang und ist eine allgemein nicht seltene Art. Der Falter fliegt in 2 Generationen von September bis Juni, wobei die Herbsttiere überwintern. Die Raupen leben - zuerst minierend, dann in einem zusammengerollten Blatt - an Schwarz-Erle (Alnus glutinosa).
Caloptilia falconipennella ist eine recht seltene Art, die gut 5 mm lang wird und hier hin und wieder am Licht zu finden ist. Der Falter fliegt ab September und überwintert, die Raupe lebt an Schwarz-Erle (Alnus glutinosa), erst minierend und später in zusammengerollten Blättern.
Caloptilia fidella wird etwa 5 mm lang und ist eine allgemein seltene Art. Der Falter fliegt in 2 Generationen fast ganzjährig (die zweite Generation überwintert), die Raupe miniert in Blättern von Hopfen (Humulus lupulus).
Caloptilia stigmatella
08. 05. 14 Caloptilia stigmatella Raupe, knapp 1 cm Fundort: An langblättriger Kopfweide, Wiese vor Weinberg Durch Zucht bestätigt
25. 05. 14 Caloptilia stigmatella (conf. Helmut Kolbeck) Aus obiger Raupe
Caloptilia stigmatella wird gut 0,5 cm lang. Die Art ist allgemein nicht selten und fliegt in 2 Generationen von Juni - September, die Raupe lebt an Weiden- (Salix sp.) und Pappel-Arten (Populus sp.)
Gracillaria syringella wird etwa 6 mm lang. Der markante, aber variable Falter fliegt in 2 Generationen von Mai - Juli, die Raupe lebt minierend an Liguster und Flieder.
Aspilapteryx tringipennella wird etwa 6 mm lang. Der Falter fliegt in 2 Generationen von Mai - August, die Raupe lebt minierend an Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata).
Euspilapteryx auroguttella wird etwa 0,5 cm lang und ist ein sehr atttaktiv gezeichneter Kleinschmetterling. Der nicht seltene Falter fliegt in 2 Generationen von Mai - August, die Raupe lebt an Johanniskraut-Arten (Hypercum), zuerst in einer Mine, später in zusammengerollten Blättern.
Acrocercops brongniardella ist eine relativ seltene Art, die in einigen Bundesländern als ausgestorben gilt. Der Falter fliegt in einer Generation und ist annähernd ganzjährig zu finden (Schlupf Juni / Juli; Falter überwintert), die Raupe miniert in Eichenblättern.
Dialectica imperialella wird nur etwa 4 mm lang und ist ziemlich selten, in einigen Bundesländern gilt sie als ausgestorben. Der Falter, der eher feuchte Biotope bevorzugt, fliegt in vermutlich 2 Generationen von Mai - September, die Raupe miniert (u. a.?) an Beinwell (Symphytum officinale) und Lungenkraut (Pulmonaria officinalis); beide Pflanzen wachsen hier im Garten, Lungenkraut z. T. wild.
Parornix anglicella wird etwa 0,5 cm lang. Der allgemein nicht seltene Falter fliegt in 2 Generationen von April - August, die Raupe miniert zuerst in Weissdornblättern, später lebt sie dann in einem zusammengerollten Blattkegel.
Parornix atripalpella ist eine seltene Art von etwa 5 mm Länge; die Raupe miniert in den Blättern der Schlehe (Prunus spinosa). Mehr konnte ich über die Art bislang noch nicht herausfinden.
Parornix devoniella, die etwa 0,5 cm lang wird, ist allgemein häufig, wo die Nahrungspflanze der Raupe, Hasel (Corylus avellana), wächst. Der Falter fliegt in 2 Generationen von Mai - August, die Raupe miniert zuerst in einem Blatt und lebt später in einem zusammengefalteten Blattrand.
Parornix fagivora wird 6 - 7 mm lang und ist sehr selten, für RPf eventuell ein Erstfund (wird noch abgeklärt). Der Falter fliegt in 2 Generationen von April - August, die Raupe lebt an Rotbuche (Fagus sylvatica), zuerst minierend in einem Blatt, später in einem umgeknickten Blattende.
Parornix finitimella hat eine Körperlänge von ca. 0,5 cm und fliegt in 2 Generationen von Mai - August; die Raupe lebt an Schlehe (Prunus spinosa) und miniert in den Blättern. Die Art ist allgemein recht selten.
Parornix scoticella erreicht eine Länge von etwa 5 mm und ist recht selten, mit nur wenigen Fundorten in Deutschland. Der Falter fliegt in 2 Generationen von Mai - August, die Raupe lebt hauptsächlich an Eberesche (Sorbus aucuparia).
Parornix torquillella wird nur 5 mm lang und ist weitgehend auf Wärmegebiete beschränkt und auch dort nicht häufig. Der Falter fliegt von April - Juli, die Raupe lebt an Schlehe (Prunus spinosa).
Phyllonorycter acerifoliella bleibt in der Länge unter 5 mm. Der relativ seltene Falter (er gilt, laut "Schmetterlinge Deutschlands", in RPf als ausgestorben) fliegt in 2 Generationen von Mai - August, die Raupen leben an Feldahorn (Acer campestre), in einer umgefalteten Blättecke.
Parornix sp.
24. 04. 13 Parornix sp. (conf. Oliver Rist)
24. 04. 13 Parornix sp. (conf. Oliver Rist)
In Deutschland soll es 12 Parornix-Arten geben, die meist um die 5 mm lang sind. Die einzelnen Arten sind nach Fotos nur schwer bis gar nicht zu unterscheiden.
Phyllonorycter coryli wird nur etwa 3 - 4 mm lang. Der Falter ist allgemein häufig und fliegt von Mai - August in 2 Generationen, die Raupe lebt in einer Blattmine an Haselnuss (Corylus avellana).
Phyllonorycter harrisella erreicht eine Länge von gerade mal 4 mm. Der Winzling ist nicht gerade häufig und fliegt in 2 Generationen von Mai - September; die Raupe miniert in Eichenblättern.
Phyllonorycter maestingella wird nur knapp 5 mm lang. Der nicht seltene Falter fliegt in 2 Generationen von Mai - August, die Raupe lebt un einer Mine an der Unterseite von Rotbuchenblättern, zwischen 2 Adern.
Phyllonorycter quercifoliella, die nicht mal einen halben Zentimeter lang wird, ist überall dort häufig, wo auch Eichen, die Raupennahrungspflanze, vorkommen. Der Falter fliegt in 2 Generationen von April - Mai und August - September.
Phyllonorycter roboris wird etwa 4 mm lang und ist einer der "einfacher" zu bestimmenden Phyllonorycter-Arten. Der etwa 4 mm lange Falter fliegt in einer Generation im Mai - Juni, manchmal auch früher, die Raupe miniert in Eichenblättern.
Phyllonorycter spinicolella wird maximal 4 mm lang. Der nicht häufige Falter fliegt in 2 Generationen von Mai - August, die Raupe lebt in einer Mine an Schlehe (Prunus spinosa), seltener auch an Pflaume (Prunus domestica).
Phyllonorycter trifasciella wird max. 4 mm lang und ist nicht allzu häufig. Der Falter fliegt in mehreren Generationen von Mai - Oktober, die Raupe miniert in den Blättern von Geissblatt-(Lonicera sp.) Arten.
Phyllonorycter tristrigella hat mit etwa 4 mm Länge die übliche Phyllonorycter-Größe. Der allgemein nicht seltene Falter fliegt in 2 Generationen von Mai - August, die Raupe miniert in Ulmen-Blättern.
Die Rosskastanien-Miniermotte Cameraria ohridella stammt ursprünglich wahrscheinlich aus Nordamerika und hat sich innerhalb weniger Jahrzehnte flächendeckend in ganz Mitteleuropa ausgebreitet; in Deutschland dürfte es heutzutage kaum noch eine Rosskastanie geben, die nicht von der Art befallen ist. Der Falter, der nur etwa 4 mm lang wird, fliegt in mehreren (vermutlich 3) Generationen von April - September, die Raupe miniert in den Blättern der Rosskastanie, die sich bei starkem Befall braun färben und absterben, was zu einer Schwächung des Baumes führt.
15. 05. 20 Phyllocnistis saligna (det. Willibald Schmitz) Fundort: Auf dem Stux, tags aus Eiche geklopft
Phyllocnistis saligna wird etwa 4 mm lang. Die ziemlich seltene Art fliegt in 2 Gererationen von Juni - April (die 2. Generation überwintert), die Raupe miniert in den Blättern langblättriger Weidenarten.