Nähere Angaben, die den Ort der Aufnahme bzw. eventuelle Begleitumstände beschreiben, entnehmen Sie bitte der Seite "Lebensraum Stux".
Allgemeine Informationen zu Landschnecken
Landschnecken gehören zu den Weichtieren oder Mollusken, zu denen auch Muscheln und Kopffüßer (Tintenfische und Kalmare) zählen. Die sich mit den Weichtieren beschäftigende Wissenschaft ist die Malakozoologie.
Schnecken werden unterteilt in Vorderkiemer-, Hinterkiemer- und Lungenschnecken. Während die ersten beiden ausnahmslos wasserbewohnend sind, zählen unsere Landschnecken allesamt zu den Lungenschnecken; diese sind gleichzeitig die einzigen landbewohnenden Weichtiere.
Unsere Landschnecken können grob in Gehäuseschnecken und gehäuselose Nacktschnecken unterteilt werde. Die größte Gehäuseschnecke in Deutschland ist mit einem Gehäusedurchmesser von max. etwa 5 cm die Weinbergschnecke Helix pomatia, die größte Nacktschnecke ist die Große Egelschnecke mit 20 cm Länge in ausgestrecktem Zustand.
Von den vielen Merkmalen, die zur Bestimmung von Schnecken herangezogen werden können, sei hier nur eins erwähnt: die Dreh- oder Windungsrichtung der Schale. Diese kann (meist) rechts- oder (seltener) linksgewunden (z. B. die Schließmundschnecken) sein und ist - von Aberrationen abgesehen - stets artspezifisch. Die Richtung wird ermittelt, indem man das Gehäuse vor sich hält und von vorne auf die Mündung schaut. Von der Mündung aus drehen sich nun die Windungen spiralförmig nach oben. Verläuft die Drehung im Uhrzeigersinn, so spricht man von einem linksgewundenen Gehäuse; die Drehung gegen den Uhrzeigersinn wäre rechtsgewunden.
In seltenen Fällen kann ein Schneckenhaus andersherum gewunden sein als normal für die Art; in solch einem Fall hat man einen sogenannten "Schneckenkönig" vor sich, ein bei Sammlern äußerst begehrtes Exemplar, das auch hoch gehandet werden kann, liegt doch die Chance auf ein solches Exemplar bei etwa 1 : 100.000 bis 1 : 1.000.000.
Rote-Liste-Einordnung in RPf 2 (stark gefährdet) Die in Deutschland seltene Schöne Landdeckelschnecke Pomatias elegans kommt am Stux in geeigneten Biotopen (kalkhaltiger Waldboden, unter Efeu) noch recht häufig vor.
Familie Achatschnecken (Cochlicopidae)
Kleine Achatschnecke (Cochlicopa cf. lubricella)
13. 02. 17 Kleine Achatschnecke (Cochlicopa cf. lubricella) (det. Gerhard Weitmann) Fundort: Östliche Weinberge
25. 03. 07 Kleine Achatschnecke (Cochlicopa cf. lubricella) (det. Gerhard Weitmann) Fundort: Östliche Weinberge
25. 03. 07 Kleine Achatschnecke (Cochlicopa cf. lubricella) (det. Gerhard Weitmann) Fundort: Östliche Weinberge
Rote-Liste-Einordnung in Deutschland 2 (stark gefährdet), in NRW 3 (gefährdet) und in RPf 1 (vom Aussterben bedroht) Lauria cylindracea ist eine sehr seltene Art trockener Standorte, die nur maximal 3 mm groß wird; für Unkel ein Erstnachweis.
Familie Vielfraßschnecken oder Turmschnecken (Enidae)
Kleine Vielfraßschnecke (Merdigera obscura)
27. 03. 15 Kleine Vielfraßschnecke (Merdigera obscura) Fundort: Öko-Weinberge Belz
27. 03. 15 Kleine Vielfraßschnecke (Merdigera obscura) Fundort: Öko-Weinberge Belz
27. 03. 15 Kleine Vielfraßschnecke (Merdigera obscura) Fundort: Öko-Weinberge Belz
18. 10. 15 Kleine Vielfraßschnecke (Merdigera obscura) Fundort: Öko-Weinberge Belz
18. 10. 15 Kleine Vielfraßschnecke (Merdigera obscura) Fundort: Öko-Weinbege Belz
18. 10. 15 Kleine Vielfraßschnecke (Merdigera obscura) Fundort: Öko-Weinberge Belz
Die Kleine Vielfraßschnecke Merdigera obscura ist in ganz Deutschland verbreitet und wird etwa 1 cm groß. In der Natur ist sie kaum zu erkennen, da sie sich mit Erde und ihrem eigenen Kot tarnt.
Familie Glanzschnecken (Zonitidae)
Große Glanzschnecke (Oxychilus draparnaudi)
31. 01. 07 Große Glanzschnecke (Oxychilus draparnaudi)
31. 01. 07 Große Glanzschnecke (Oxychilus draparnaudi)
09. 04. 07 Große Glanzschnecke (Oxychilus draparnaudi)
27. 03. 15 Große Glanzschnecke (Oxychilus draparnaudi) (conf. Peter Jauernig) Fundort: Öko-Weinberge Belz
27. 03. 15 Große Glanzschnecke (Oxychilus draparnaudi) (conf. Peter Jauernig) Fundort: Öko-Weinberge Belz
27. 03. 15 Große Glanzschnecke (Oxychilus draparnaudi) (conf. Peter Jauernig) Fundort: Öko-Weinberge Belz
Die Große Glanzschnecke Oxychilus draparnaudi kommt hier an feuchteren Stellen zwischen Steinen recht häufig vor. Das Gehäuse kann einen Durchmesser von bis zu 1,5 cm erreichen und ist olivbraun glänzend, der Körper der Schnecke ist dunkelblau. Das Tier soll sich hauptsächlich von fleischlicher Nahrung ernähren.
Die recht häufige, knapp 2 cm große Gemeine Schließmundschnecke Balea biplicata kommt hier am Stux meist dort vor, wo auch Moose gedeihen; meist findet man sie unter Steinen oder Holz.
Glatte Schließmundschnecke (Cochlodina laminata)
31. 03. 08 Glatte Schließmundschnecke (Cochlodina laminata) (conf. Gerhard Weitmann)
31. 03. 08 Glatte Schließmundschnecke (Cochlodina laminata) (conf. Gerhard Weitmann)
31. 03. 08 Glatte Schließmundschnecke (Cochlodina laminata) (conf. Gerhard Weitmann)
Die Glatte Schließmundschnecke Cochlodina laminata wird knapp 2 cm lang. Sie ist eigentlich ein Waldbewohner, hier am Stux tritt sie nur vereinzelt auf. Meist findet man sie hier unter Holzresten, weniger unter Stein. Kaum zu glauben, daß der kleine Körper das vergleichsweise riesige Gehäuse tragen kann.
21. 11. 15 Rötliche Laubschnecke (Monachoides cf. incarnatus) Jungtier Fundort: Auf dem Stux, im Buchenlaub unter Holz conf. Wolf auf insektenfotos.de
21. 11. 15 Rötliche Laubschnecke (Monachoides cf. incarnatus) Jungtier Fundort: Auf dem Stux, im Buchenlaub unter Holz conf. Wolf auf insektenfotos.de
21. 11. 15 Rötliche Laubschnecke (Monachoides cf. incarnatus) Jungtier Fundort: Auf dem Stux, im Buchenlaub unter Holz conf. Wolf auf insektenfotos.de
Die Rötliche Laubschnecke Monachoides incarnatus, die ca. 1,5 cm breit werden kann, findet man in unserem Garten am häufigsten unter Steinen und Rinden, wo es etwas feuchter ist. Die Trockenbereiche des Stuxes meidet sie.
Riemenschnecke (Helicodonta obvoluta)
06. 10. 15 Riemenschnecke (Helicodonta obvoluta) Jungtier, ca. 1 cm Durchmesser (conf. Wolf auf Insektenfotos.de)
06. 10. 15 Riemenschnecke (Helicodonta obvoluta) Jungtier, ca. 1 cm Durchmesser (conf. Wolf auf Insektenfotos.de)
06. 10. 15 Riemenschnecke (Helicodonta obvoluta) Jungtier, ca. 1 cm Durchmesser (conf. Wolf auf Insektenfotos.de)
Die Riemenschnecke Helicodonta obvoluta erreicht einen Durchmesser von bis zu 1,5 cm. Das Gehäuse ist fast rund und in der Mitte etwas eingedellt, Jungtiere sind behaart. Die Art ist meist auf Kalkboden zu finden, häufig im Blattlaub unter Holz. Hier finde ich sie auch oft unter Steinen in zugewachsenen, feuchteren ehemaligen Weinbergsmauern; die Trockenbereiche des Stuxes werden gemieden.
Der Steinpicker Helicigona lapicida hat ein linsenfürmiges Gehäuse mit bis zu 2 cm Durchmesser. Hier am Stux ist er in den aufgegebenen Weinbergen recht häufig anzutreffen. Bei Trockenheit kann er sich auf Grund seines schmalen Gehäuses in Felsspalten oder unter Steinen zurückziehen.
Die Schwarzmündige Bänderschnecke Cepaea nemoralis ist hier am Stux sehr häufig, sowohl in natürlichen Biotopen als auch in Kulturland. Besonders häufig ist sie auch auf Weinbergsmauern zu finden. Die Art, die bis 2 cm groß werden kann, ist in Grundfarbe und Bänderung sehr variabel. Der "Mund", der Gehäuseausgang, ist stets dunkel.
Die Gartenschnirkelschnecke Cepaea hortensis ist in Größe und Lebensraum ähnlich der Schwarzmündigen Bänderschnecke. Von dieser unterscheidet sie sich durch den hellen "Mund", also den Gehäuseausgang.
Weinbergschnecke (Helix pomatia)
29. 03. 20 Weinbergschnecke (Helix pomatia) mitt. Weinberge, an Felswand
29. 03. 20 Weinbergschnecke (Helix pomatia) mitt. Weinberge, an Felswand
29. 03. 20 Weinbergschnecke (Helix pomatia) mitt. Weinberge, an Felswand
Die Weinbergschnecke kann bis zu 5 cm groß werden und ist damit die größte deutsche Schnecke. Sie besiedelt den ganzen Stux, ist aber auf den vorliegenden Feldern, wo der Kalk- in Lehmboden übergeht, kaum zu finden.
Familie Limacidae (Egelschnecken)
Tigerschnegel (Limax maximus)
30. 03. 07 Tigerschnegel (Limax maximus)
30. 03. 07 Tigerschnegel (Limax maximus)
05. 08. 16 Tigerschnegel (Limax maximus)
Der Tigerschnegel Limax maximus wird bis zu 20 cm lang. Man findet ihn in fast ganz Mitteleuropa überall dort, wo es feucht ist, unter Steinen, Rinde, aber auch in Kellern. Tigerschnegel sind ausschliesslich nachtaktiv und ernähren sich von welken, vermodernden Pflanzenteilen sowie von andere Nacktschnecken, nur selten wird frisches Grün benagt.
Also, Hobbygärtner: dieses Tier verschonen!
Der Tigerschnegel ist das Weichtier des Jahres 2005.
Familie Glasschnecken (Vitrinidae)
Glasschnecken (Vitrinidae) sind relativ kleine Schnecken; die grössten können bis zu 2 cm lang werden. Da sie kühle und feuchte Lebensräume bevorzugen, leben sie bei uns meist unterirdisch und kommen erst in der kalten Jahreszeit an die Erdoberfläche. Die einzelnen Arten sind nur schwierig auseinanderzuhalten.
Die Ohrförmige Glasschnecke Eucobresia diaphana wird bis zu 2 cm lang. Sie ist in Deutschland relativ selten und lebt von verwesenden Pflanzenresten.
Am 18. 06. 05 wurde unter Leitung von Herrn Gerhard Weitmann eine Arbeitsexkursion zum Stux - einschließlich des Hähnerbachtales - durchgeführt. Die untenstehenden Bilder dokumentieren einzelne Funde (alle Aufnahmen Gerhard Weidmann). Dabei wurden 35 Arten dokumentiert, von denen 10 in den Roten Listen Deutschlands und / oder Rheinland-Pfalz stehen. Im Einzelnen sind dies (in Klammern: Rote-Liste-Einordnung in Deutschland (D) bzw. Rheinland-Pfalz (RPf)):
Deroceras panormitanum ist ursprünglich eine mediterrane Art, die sich zur Zeit in Mitteleuropa ausbreitet. Die Tiere werden bis zu 4,5 cm lang.
Boettgerilla pallens, die Wurmnacktschnecke oder Wurmschnegel, erreicht eine Länge von bis zu 4 cm und ist sehr schlank, was zum deutschen Namen geführt hat. Ursprünglich eine kaukasische Art, breitet sie sich zur Zeit ebenfalls in Mitteleuropa aus. In Gewächshäusern kann die Art schädich werden.
Truncatellina cylindrica
Truncatellina cylindrica ist eine kleine Gehäuseschnecke, die maximal 2 mm hoch wird. Sie ist eine seltene Art trockener Biotope und findet sich meist unter Weissem Mauerpfeffer (Sedum album) oder Artemisia-Arten wie Beifuß oder Wermut. Wegen der Gefährdung ihrer Lebensräume (Verbuschung etc.) ist die Art fast überall im Rückgang begriffen.