Nähere Angaben, die den Ot der Aufnahme bzw. eventuelle Begleitumstände beschreiben, entnehmen Sie bitte der Seite "Lebensraum Stux".
Allgemeine Informationen zu Heuschrecken
Auf Grund ihrer Lebensweise - meist auf Wiesen unterschiedlichster Art - sind alle Heuschreckenarten heute potenziell gefährdet. Intensivierung der Landwirtschaft, Trockenlegung von Wiesen, Verbuschung brachliegenden Landes, Hangbebauung in Trockenlagen oder das heute häufigere Mähen von Wildwiesen - gerade auch am Stux - schaden ihnen auf vielfältige Weise. Andererseits scheinen einige wenige Arten vom Klimawandel zu profitieren. So breiten sich die Gemeine Sichelschrecke oder die Südliche Eichenschrecke seit einigen Jahren in Deutschland nordwärts, meist entlang des Rheines, aus.
Die Heuschreckenerfassung ist eine wichtige zoologische Untersuchung vor Eingriffen in die Natur.
Anmrkung: Laut einer Analyse des Bundesamtes für Naturschutz vom 09. 08. 2002 sind von den 84 in Deutschland lebenden Heuschreckenarten 4 ausgestorben bzw. verschollen, 12 vom Aussterben bedroht und weitere 29 Arten gefährdet. Siehe auch Unkel: die in meiner Jugend noch vorkommende Rotflügelige Schnarrschrecke, Psophus stridulus, ist hier offenbar ausgestorben. Bisher konnte ich am Stux 20 Heuschreckenarten nachweisen.
Ordnung Langfühlerschrecken (Ensifera)
Waldgrille (Nemobius sylvestris)
01. 04. 15 Waldgrille (Nemobius sylvestris) Larve, ca. 5 mm
01. 04. 15 Waldgrille (Nemobius sylvestris) Larve, ca. 5 mm
01. 04. 15 Waldgrille (Nemobius sylvestris) Larve, ca. 5 mm
10. 10. 12 Waldgrille (Nemobius sylvestris) Fundort: Auf dem Stux, unter Eichenlaub
10. 10. 12 Waldgrille (Nemobius sylvestris) Fundort: Auf dem Stux, unter Eichenlaub
10. 10. 12 Waldgrille (Nemobius sylvestris) Fundort: Auf dem Stux, unter Eichenlaub
Die etwa 1 cm groß werdende Waldgrille Nemobius sylvestris kommt hier nur vereinzelt vor. Sie meidet zu große Kälte und Hitze. Ihr Hauptlebensraum ist der mit trockenem Laub bedeckte Waldboden.
Rote-Liste-Einordnung in Deutschland und RPf 2 (stark gefährdet) Das etwa 1,5 cm große Weinhähnchen Oecanthus pellucens ist wärmeliebend, es lebt auf Kräutern und in niederem Gebüsch. Es ist nachtaktiv und ein Pflanzenfresser. Am Stux kommtes nur vereinzelt vor.
Rote Liste Einordnung: RPf V (Vorwarnstufe), Deutschland 2 (stark gefährdet) Die Sichelschrecke Phaneroptera falcata kommt vorwiegend an warmen Gebieten, wie Weinbergslagen etc., in der Südhälfte Deutschlands vor. Sie ist ein Pflanzenfresser und ein ausgezeichneter Flieger. Sie bewohnt die dem Stux vorgelagerten Wiesen und st dort regelmäßig zu finden.
Wie man schon an den Bildern erkennen kann, krabbelt die etwa 1,5 cm große Punktierte Zartschrecke Leptophyes punctatissima langsam und bedächtig auf Büschen, seltener höheren Kräutern, umher; Hektik scheint dieser Art fremd zu sein. Die Art kommt hier am Stux nur vereinzelt vor und ist auch sonst in Deutschland nicht häufig.
Die etwa 2 cm groß werdende Eichenschrecke Meconema thalassinum lebt tagsüber in Laubbäumen, vorwiegend Eichen, bei uns auch gerne in den Pflaumenbäumen. Erst in der Dämmerung kommen sie in Bodennähe. Bisher konnte ich sie nur vereinzelt in unserem Garten beobachten. Mit dem Auftauchen der Südlichen Eichenschrecke, Meconema meridionale, etwa ab 2007 schien sie völlig verschwunden; erst Ende 2015 konnte ich wieder ein einzelnes Männchen nachweisen.
Die Südliche Eichenschrecke Meconema meridionale ist eine Mittelmeerart, die sich seit etwa der Mitte des letzten Jahrhunderts auch zunehmend in Deutschland ausbreitet; das Mittelrheingebiet zwischen Köln und Bonn gilt mittlerweile als flächendeckend besiedelt, der nördlichste bisher bekannte Fundort ist Berlin. Die etwa 1,5 cm langen Tiere leben in den gleichen Biotopen wie die Gemeine Eichenschrecke und ernähren sich ausschließlich von tierischer Kost.
Rote-Liste-Einordnung in NRW 2 (stark gefährdet), in RPf V (Art der Vorwarnstufe) Die Langflügelige Schwertschrecke, Conocephalus fuscus, ein Bewohner von eher feuchten Gebieten, kommt bei uns ausschließlich in der nahen Umgebung eines künstlichen, mit Rohrkolben und Binsen bestandenen Sumpfes vor. Sie wird max. knapp 2 cm lang.
Mit etwa 4 cm Körperlänge ist das Große Heupferd Tettigonia viridissima die größte einheimische Huschrecke. Sie lebt überwiegend in trockenen Biotopen, die Larven auf Wiesen, erwachsene Tiere in Büschen und Bäumen. Das Große Heupferd ist ein guter Flieger und auf den Wiesen vor dem Stux nicht selten.
Die 2 cm große Gewöhnliche (oder Gemeine) Strauchschrecke Pholidoptera griseoaptera bewohnt die vorgelagerten Wiesen am Stux. Sie ist in Deutschland nur lokal verbreitet, in geeigneten Biotopen wie hier aber nicht selten.
Westliche Beißschrecke (Platycleis albopunctata)
13. 07. 04 Westliche Beißschrecke (Platycleis albopunctata) (det. Markus Schwibinger) Larve, ca. 1,5 cm
14. 06. 07 Westliche Beißschrecke (Platycleis albopunctata) (conf. Martin Miethke) Aufnahme: Wiese zwischen Weinbergen
Die Westliche Beissschrecke Platycleis albopunctata ist sehr wärmeliebend; sie bewohnt trockene Areale mit lückiger Vegetation und ist hier direkt am Felsen noch relativ häufig zu finden.Sie ernährt sich sowohl von Pflanzen als auch von kleinen Insekten.
Ordnung Kurzfühlerschrecken (Caelifera)
Tetrix sp, bipunctata oder tenuicornis
16. 09. 07 Tetrix sp, bipunctata oder tenuicornis (det. Martin Miethke, Axel Hochkirch) Larve, ca. 5 mm
Die Dornschrecken, Tetrix sp., sind eine Gruppe kleiner Heuschrecken, die schwierig zu unterscheiden sind, besonders als Larven. Ich habe sie bislang ausschließlich direkt am Stux gefunden, stets an Stellen mit wenig Pflanzenbewuchs.
Säbeldornschrecke (Tetrix subulata)
07. 04. 09 Säbeldornschrecke (Tetrix subulata) (det. Axel Hochkirch)
07. 04. 09 Säbeldornschrecke (Tetrix subulata) (det. Axel Hochkirch)
Rote-Liste-Einordnung in NRW und RPf 3 (gefährdet) Die Säbeldornschrecke Tetrix subulata ist ein Bewohner eher feuchterer Stellen und wird - ohne "Dorn" - etwa 1 cm lang. Man findet die Art hier nur selten.
Langfühler-Dornschrecke (Tetrix tenuicornis)
05. 05. 08 Langfühler-Dornschrecke (Tetrix tenuicornis) (conf. Axel Hochkirch)
15. 05. 08 Langfühler-Dornschrecke (Tetrix tenuicornis) (det. Axel Hochkirch)
14. 05. 15 Langfühler-Dornschrecke (Tetrix tenuicornis) Weibchen (conf. Werner Reitmeier)
14. 05. 15 Langfühler-Dornschrecke (Tetrix tenuicornis) Weibchen (conf. Werner Reitmeier)
14. 05. 15 Langfühler-Dornschrecke (Tetrix tenuicornis) Weibchen (conf. Werner Reitmeier)
Rote-Liste-Einordnung in NRW 3 (gefährdet) Die Langfühler-Dornschrecke Tetrix tenuicornis wird nur knapp 1 cm lang. Sie ist eine Art trockener, nur leicht bewachsener steiniger Habitate; entsprechend findet man diese Art hier auch nur direkt am Stux, an den Rändern der Weinberge oder in den felsigen Bereichen. Die Art soll als ausgewachsenes Exemplar überwintern.
Große Goldschrecke (Chrysochraon dispar)
25. 08. 07 Große Goldschrecke (Chrysochraon dispar) (det. Martin Miethke)
01. 07. 08 Große Goldschrecke (Chrysochraon dispar)
25. 06. 15 Große Goldschrecke (Chrysochraon dispar) Weibchen
25. 06. 15 Große Goldschrecke (Chrysochraon dispar) Weibchen
Rote-Liste-Einordnung in RPf.: V (Art der Vorwarnstufe) Die Große Goldschrecke Chrysochraon dispar ist eine häufige Art auf den dem Stux vorgelagerten Wiesen sowie den Wiesen zwischen den Weinbergen. Die Weibchen werden bis zu 2 cm groß, die Männchen bleiben deutlich kleiner.
Chorthippus-biguttulus-Gruppe
17. 08. 18 Chorthippus-biguttulus-Gruppe (conf. Werner Reitmeier)
Die 3 Arten der Chorthippus-biguttulus-Gruppe (neben biguttulus noch brunneus und vagans) sind nur schwer voneinander zu unterscheiden. Insgesamt sind Exemplare der Gruppe hier recht häufig. Ich vermute, daß die in voller Sonneneinstrahlung auf den schwach bis kaum bewachsenen Felsen des Stux vorkommenden Schrecken zur Art Chorthippus vagans (Steppen-Grashüpfer) gehören, während die beiden anderen Arten eher in der Gras- und Hochstaudenvegetation vor dem Stux leben.
Nachtigall-Grashüpfer (Chorthippus biguttulus)
08. 08. 05 Nachtigall-Grashüpfer (Chorthippus biguttulus) Männchen (det. Dr. Arne Lehmann)
Der Nachtigall-Grashüpfer Chorthippus biguttulus ist auf den nur spärlich bewachsenen Stellen des Stuxes recht häufig anzutreffen, auf den Wiesen davor ist er eher selten.
Der Braune Grashüpfer Chorthippus brunneus wird knapp 2 (Männchen) bis ca. 2,5 cm (Weibchen) lang. Er ist allgemein in Deutschland nicht selten und besiedelt sowie trocken-warme als auch leicht feuchtere Biotope. Er gehört in die Chorthippus-biguttulus-Gruppe und ist von den anderen Arten der Gruppe (Ch. biguttulus und vagans) nur schwer zu unterscheiden.
06. 10. 18 Steppen-Grashüpfer (Chorthippus cf. vagans) (conf. Werner Reitmeier)
06. 10. 18 Steppen-Grashüpfer (Chorthippus cf. vagans) (conf. Werner Reitmeier)
Rote-Liste-Einordnung in Deutschland 3 (gefährdet), in NRW 2 (stark gefährdet), in RPf V (Art der Vorwarnstufe). Wie der Name schon sagt ist der Steppen-Grashüpfer Chorthippus vagans ein Bewohner trockener Biotope. Bei uns ist er hauptsächlich direkt auf den Felsen zu finden sowie auf dem unmittelbar vorgelagerten Teil der Wiese.
Rote Keulenschrecke (Gomphocerippus rufus)
01. 09. 14 Rote Keulenschrecke (Gomphocerippus rufus) (conf. Werner Reitmeier) Wiese an Hähnerbach
01. 09. 14 Rote Keulenschrecke (Gomphocerippus rufus) (conf. Werner Reitmeier) Wiese an Hähnerbach
01. 09. 14 Rote Keulenschrecke (Gomphocerippus rufus) (conf. Werner Reitmeier) Wiese an Hähnerbach
Die Rote Keulenschrecke Gomphocerippus rufus ist hier und auch allgemein eine der häufigsten Arten, hier sowohl in der kargen Vegetation des Stuxes, als auch in den angrenzenden Wiesen. Die Tiere werden bis zu 16 (Männchen) bzw. 23 (Weibchen) mm lang. Durch die am Ende verdickten und mit einer weißen Spitze versehenen Fühler ist diese Art von anderen eindeutig zu unterscheiden.